Elektrische Servolenkung
Die Servolenkung soll den Fahrer beim Lenken und Rangieren unterstützen, indem die Lenkradkräfte beim Rangieren bzw. Einparken, bei geringen Fahrgeschwindigkeiten oder im Stand reduziert werden bzw. die Kraft, die der Fahrer aufbringt, verstärkt wird. Sie ist sowohl als hydraulisches als auch elektrisches System erhältlich.
Bei der elektrischen Variante gibt es wiederum zwei Systeme, die aber nur arbeiten, wenn es überhaupt Lenkbewegungen gibt. Bei der ersten Variante übernimmt ein programmgesteuerter Elektrostellmotor die Lenk- und Steuertätigkeit. Der programmgesteuerte Elektromotor übernimmt bei der zweiten Variante die Funktion der Hydraulikpumpe, indem sie wie bei einem hydraulischen System Servo-Öl in das Lenkgetriebe fördert.
Die elektrische Servolenkung hat ein geringeres Einbaugewicht, braucht daher wesentlich weniger Leistung und somit weniger Kraftstoff. Der Energiefluss kommt nur dann in Gang, wenn auch wirklich Energie benötigt wird, weil nicht dauernd Öldruck am Motor erzeugt und bereitgestellt werden muss. Im Vergleich zur hydraulischen Lösung ergibt sich eine Ersparnis bis zu 90 Prozent, die sich am eingesparten Kraftstoff in Höhe von bis zu 0,2 Liter/100 Km zeigt.
Die Bauteile der elektrischen Servolenkung werden im Bereich der Lenkung, jedoch nicht auch noch am Motor der Hydraulikpumpe, angebracht und sind somit einfacher an den vorliegenden Fahrzeugtyp anpassbar. Wegen der einfacheren Modulfertigung können bestimmte Zulieferer gleich komplette Bauteilgruppen herstellen.
Durch die mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkgestänge kann das Fahrzeug auch dann noch gelenkt werden, wenn die Servolenkung ausfällt. Natürlich sind die benötigten Lenkkräfte dann sehr viel größer. LKWs mit zwei gelenkten Vorderachsen haben in der Regel gleich zwei Servo-Pumpen, um einem Totalausfall vorzubeugen.