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Side-Bag

Der Side-Bag, den man auch Thorax-Airbag oder Seitenairbag nennt, soll die Fahrzeuginsassen bei seitlichem Aufprall im Oberkörperbereich schützen. Auch der Beckenbereich der Insassen wird im begrenzten Umfang mitgeschützt. Mittlerweile gibt es auch schon so genannte Kopf-Thorax-Side-Bags, die auch den Kopfbereich mit schützen.

Wichtig für die volle Schutzfunktion eines Side-Bags ist, wie bei anderen Airbag-Modellen auch, der vorschriftsmäßig angelegte Dreipunkt- Sicherheitsgurt. Nur so ist gewährleistet, dass die Belastung auf Brust und Becken vermindert wird.

Da der seitliche Platz bei Kraftfahrzeugen naturgemäß begrenzt ist, gibt es hier keine schützende Knautschzone, allenfalls stabilisierende Elemente wie ein Seitenaufprallschutz sind vorhanden, jedoch können diese Metallkonstruktionen nicht mit der Schutzfunktion einer Knautschzone standhalten, was den Seitenaufprall wesentlich gefährlicher macht als einen Frontalzusammenstoß. Bei einem Seitenaufprall wird das Auto nicht selten zu einem Halbmond deformiert, und die Insassen tragen gravierende Verletzungen, besonders im Bereich des Oberkörpers davon. Bei nur 25 Stundenkilometern Aufprallgeschwindigkeit kann ein Seitenunfall bereits tödliche Folgen haben, wie die Sachverständigen-Organisation DEKRA festgestellt hat, während bei einer Frontalkollision mit einem Baum auch noch bei 50 Stundenkilometern Überlebenschancen gegeben sind.

Wird ein Unfall registriert, kommt es zur sofortigen Entfaltung des Side-Bags zwischen der seitlichen Fahrzeugverkleidung und dem Oberkörper des Insassen, und schützt diesen vor möglichen seitlichen Quetschungen und Verletzungen. Bei Seiten-Crashs ohne Seitenairbags kommt es häufiger zu Rippenquetschungen, und die Lungenflügel nehmen Schaden. Die vorderen Side-Bags, und, falls im Fahrzeug vorhanden, auch die hinteren Side-Bags befinden sich – je nach Fahrzeugtyp und KFZ-Hersteller – in den Fahrzeugtüren, im Sitz oder in den Seitenteilen des Wagens.

Um eine Fehlauslösung des Airbags zu vermeiden, verlässt sich die Airbag-Steuerung auf mindestens zwei verschiedene Übermittler. Es gibt direkte Erkennungssensoren, die den Seitenaufprall registrieren, sowie eine Frontalaufprall-Sensorik, die auch seitliche Beschleunigungen oder seitliche Unfälle erkennen kann. Für Fahrzeuge, die über Side-Bags verfügen, sind Schonbezüge der Sitze ohne Seitenöffnungen oder Reißnähte aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt. Inzwischen gibt es hierfür spezielle, Side-Bag-taugliche Varianten.